Behälterbau
Aufgabenstellung
Im Behälterbau ist es wichtig, dass die Flansche möglichst genau zur Einbauumgebung
passen. Toleranzen im Millimeter-Bereich sind für geschweißte Objekte mit bis zu zehn Metern Größe nur mit großer
Sorgfalt zu erreichen. Eine zusätzliche Erschwernis sind die ausgeprägten räumlichen Abhängigkeiten der einzelnen
Maße. Eine einfache Längenmessung reicht häufig für die Qualitätssicherung nicht aus, um gegenüber dem Endkunden
die Maßhaltigkeit des Behälters im Rahmen einer As-built-Dokumentation für die Qualitätssicherung nachzuweisen.
Vorgehen
Der Hauptzylinder wird mit etwa 400 Zielmarken versehen und aus allen Richtungen fotografiert.
Anschließend werden die Ränder der Flansche mit Hilfe von Adaptern vermessen. Messergebnis sind die Mittelpunkte
der Flansche. Für die Auswertung werden die Flanschmittelpunkte in das Zylinderkoordinatensystem transformiert. Bild 1
visualisiert die gemessenen Normalenvektoren, in Bild 2 sind die Messpunkte am Zylinder sowie die
Kamerapositionen dargestellt.
Ergebnis
Mit Hilfe der Photogrammetrie lassen sich Maße hochgenau ermitteln, die mit herkömmlichen Methoden
nicht verfügbar sind. Dazu gehören:
- Rundheit des Zylinders
- Kippung des Zylinders relativ zur Bodenplatte
- Winkel der Flansche relativ zueinander
- Winkel der Flansche relativ zur Normalen auf die berechnete Mittelachse des Zylinders
- Abstand des Flanschs von der berechneten Zylinderoberfläche
Damit bieten sich folgende Vorteile gegenüber herkömmlichen Messmethoden:
- Möglichkeit zur Vermessung von Geometrieelementen wie Ebenen, Zylindern, Kreisen und Geraden
- auch "schwierige" Maße lassen sich gemäß Zeichnung überprüfen (zum Beispiel Rundheit, Raumwinkel,
Parallelitäten)
- hohe Genauigkeit